28.01.2025

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Götter, die das Universum schufen: Die wichtigsten Figuren des alten Ägypten

Götter, die das Universum schufen

Die ägyptische Mythologie ist eine der faszinierendsten und komplexesten Mythologien des Altertums. Die alten Ägypter verehrten ihre Götter und Göttinnen, denen unglaubliche Kräfte und Fähigkeiten zugeschrieben wurden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der wichtigsten Götter der ägyptischen Mythologie, vom mächtigen Sonnengott Ra bis zur liebenden Muttergöttin Isis. Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die faszinierende Welt der ägyptischen Göttermythologie.

Der Sonnengott - Ra

Ra ist eine der ältesten und mächtigsten Gottheiten der ägyptischen Mythologie, die als Sonnengott und Schöpfer des Universums verehrt wird. Er wurde mit einem Falkenkopf und einer Sonnenscheibe auf dem Kopf abgebildet. Ra galt als Quelle des Lebens und der Fruchtbarkeit, da er den Ägyptern zufolge die Sonne tagsüber aufgehen ließ und nachts in die Unterwelt stürzte, um die Kräfte des Chaos zu bekämpfen. Der Kult des Ra nahm in der ägyptischen Gesellschaft, in der die Sonne ein Symbol für Leben und Ordnung war, einen zentralen Platz ein. Priester weihten ihm Tempel, wie den von Karnak in Theben, und führten zahlreiche Rituale durch, um ihn zu schützen und zu segnen. 

Man glaubte, dass Ra tagsüber durch den Himmel reiste und nachts in die Unterwelt hinabstieg, um bei Sonnenaufgang wiedergeboren zu werden. Die Ägypter glaubten, dass die Sonne sein rechtes Auge sei, und dass der tägliche Kampf von Ra gegen die Mächte der Finsternis die Ordnung im Universum garantiere. Die Pharaonen wurden als Nachkommen von Ra verehrt, die mit göttlicher Macht und der Verantwortung für die Aufrechterhaltung von Gerechtigkeit und Harmonie im Reich ausgestattet waren. Ra war nicht nur ein Symbol für Licht und Leben, sondern auch die Verkörperung von Macht und kosmischer Ordnung.

Der Sonnengott - Ra

Der Gott der Auferstehung und der Fruchtbarkeit - Osiris

Osiris ist eine der zentralen Gottheiten der ägyptischen Mythologie und symbolisiert Auferstehung, Fruchtbarkeit und das Leben nach dem Tod. Er wurde mit grüner oder schwarzer Haut dargestellt, um seine Verbindung zum Lebenszyklus der Natur und der Welt der Toten zu betonen. Der Legende nach wurde Osiris von seinem Bruder Seth getötet, der seinen Körper in Stücke riss und diese über ganz Ägypten verstreute. Osiris' Frau, die Göttin Isis, sammelte die Überreste ein, ließ ihn wieder auferstehen und machte ihn zum Herrscher über die Unterwelt. Diese Geschichte wurde zum Inbegriff des ewigen Lebens und der Wiedergeburt.

Osiris wurde als Gott des Ackerbaus verehrt, und sein Zyklus von Tod und Wiederauferstehung wurde mit den natürlichen Jahreszeiten in Verbindung gebracht: Der Tod bedeutete die Trockenzeit, und seine Rückkehr ins Leben den Beginn der fruchtbaren Jahreszeit. Die Ägypter glaubten, dass es seine Auferstehung war, die die Felder wiederbelebte und die Erde mit Vitalität erfüllte. Der Osiris-Kult war ein fester Bestandteil der ägyptischen Begräbnisreligion. Zu den Ritualen ihm zu Ehren gehörten Mumifizierung und Opfergaben, um sicherzustellen, dass die Seelen der Toten ins Jenseits übergingen. 

Osiris galt als gerechter Richter, der die Herzen der Toten mit der Feder von Maat, der Göttin der Wahrheit, abwog. Diejenigen, deren Herzen sich als rein erwiesen, erwartete das ewige Leben in seinem Reich. Das jährliche „Fest der grünen Kleider“ zu Ehren von Osiris war mit Prozessionen, Ritualen und theatralischen Aufführungen des Mythos seiner Auferstehung gefüllt. Die Teilnehmer des Festes trugen die Farbe Grün, die die Wiedergeburt symbolisierte, und feierten damit Osiris' Kraft, Leben und Harmonie zu schenken. So wurde der Gott nicht nur zum Schutzherrn der Natur, sondern auch zur Hoffnung auf ewiges Leben und Gerechtigkeit.

Der Gott der Auferstehung und der Fruchtbarkeit - Osiris

Gott der Toten - Anubis

Anubis, einer der bekanntesten Götter der ägyptischen Mythologie, wurde als ein Mann mit dem Kopf eines Schakals dargestellt. Er war der Schutzheilige der Toten und der Führer der Seelen ins Jenseits. Die Ägypter glaubten, dass Anubis eine Schlüsselrolle bei der Vorbereitung von Körper und Seele auf das ewige Leben spielte. Man glaubte, dass Anubis während der Bestattungsrituale die Mumifizierung überwachte und dabei half, den Körper für das Leben nach dem Tod zu konservieren. Nach Abschluss der Vorbereitungen mussten sich die Seelen der Toten dem Urteil von Anubis stellen. Wie Osiris wog er das Herz des Verstorbenen mit der Wahrheitsfeder der Göttin Maat ab. War das Herz schwerer als die Feder, wurde die Seele von dem Ungeheuer Ammit vernichtet. 

Der Kult des Anubis war eng mit den Bestattungsriten verbunden. Priester, die ihm zu Diensten waren, waren für Mumifizierungen und Rituale zuständig. Anubis-Tempel, wie das Heiligtum in Ouaset, dienten als Zentren der Anbetung, in denen Gebete und Opfergaben dargebracht wurden, um einen sicheren Übergang ins Jenseits zu gewährleisten. Anubis galt auch als Beschützer der Seelen, der sie in die Unterwelt begleitete und sie auf ihrem Weg beschützte. Seine Bilder schmückten oft Gräber und Totentempel und symbolisierten die Fürsorge und Führung dieses Gottes, der für die ägyptischen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod so wichtig war.

Gott der Toten - Anubis

Der Gott der Dunkelheit und des Chaos - Seth

Seth ist ein geheimnisvoller und widersprüchlicher Gott der ägyptischen Mythologie, der Chaos, Gewalt und Zerstörung verkörpert. Er wurde mit dem Kopf eines unbekannten Tieres und dem Körper einer Schlange dargestellt, was seine Assoziation mit den zerstörerischen Kräften der Natur unterstreicht. Seth ist vor allem für seinen Mythos des Konflikts mit seinem Bruder Osiris bekannt, den er tötete und zerstückelte. Trotz seines Rufs als Gott der Dunkelheit und des Ungleichgewichts sahen einige Ägypter in ihm einen Beschützer, der die Ordnung aufrechterhalten konnte, indem er gefährlichere Kräfte zurückhielt.

Der Kult um Seth war weniger verbreitet als die Verehrung anderer Götter, da er als gefährlich und unberechenbar galt. Dennoch wurde er als notwendiger Bestandteil des kosmischen Gleichgewichts zwischen Ordnung und Chaos anerkannt. Die Priester führten Rituale und Opfergaben durch und baten Seth um Schutz und Hilfe in Zeiten der Not. Das Bild von Seth findet sich in Mythen, in denen er eine Schlüsselrolle im Kampf zwischen Gut und Böse spielt. Obwohl seine Gestalt zweideutig ist, bleibt Seth eine wichtige und mächtige Gottheit, die in der ägyptischen Kosmologie eine zerstörerische, aber unausweichlich notwendige Kraft symbolisiert.

Der Gott der Dunkelheit und des Chaos - Seth

Die Göttin der Mutterschaft und der Heilung - Isis

Isis ist eine der am meisten verehrten Göttinnen der ägyptischen Mythologie und symbolisiert Mutterschaft, Heilung und Schutz. Sie wurde als Frau mit einem thronähnlichen Kopfschmuck dargestellt, die oft ihren Sohn Horus in den Armen hält, um ihre Rolle als Mutter aller Pharaonen zu unterstreichen. Isis war bekannt für ihre Weisheit und ihre Fähigkeit, diejenigen zu schützen und zu heilen, die ihre Hilfe suchten. Der Isis-Kult war in ganz Ägypten verbreitet. Der Göttin geweihte Tempel dienten als Orte der Anbetung und des Rituals, an denen Priester Zeremonien durchführten, für den Schutz von Müttern und Kindern beteten und Kranke heilten. Sie galt als Schutzpatronin der Schwangeren und als Heilerin, die in schwierigen Lebenssituationen eingreifen konnte.

Isis spielte auch eine zentrale Rolle im Mythos von Osiris. Der Legende nach ließ sie ihren Mann nach seinem Tod wieder auferstehen und sicherte ihm ein ewiges Leben im Jenseits. Dieser Mythos festigte ihren Status als Auferstehungsgöttin und inspirierte die Ägypter dazu, in ihr ein Symbol für Liebe, Hingabe und die Kraft zur Überwindung des Todes zu sehen. Isis war nicht nur die Verkörperung von Fürsorge und Schutz, sondern auch eine Göttin, die die Gläubigen mit ihrer Macht und Weisheit inspirierte und eine der bedeutendsten Figuren der ägyptischen Mythologie blieb.

Die Göttin der Mutterschaft und der Heilung - Isis

Fazit

Die ägyptische Mythologie ist nicht nur eine Sammlung antiker Geschichten, sondern ein ganzes Universum, in dem die Götter die Kräfte der Natur, die Gefühle und die Gesetze des Universums verkörpern. Durch die Mythen versuchten die alten Ägypter, der Welt einen Sinn zu geben und Harmonie zwischen Ordnung und Chaos zu finden. Diese Geschichten inspirieren uns noch immer, über Gerechtigkeit, ewiges Leben und die Verbindung des Menschen zum Universum nachzudenken. Wenn wir in diese Welt eintauchen, lernen wir nicht nur etwas über die alte Kultur, sondern finden auch Antworten auf Fragen, die auch heute noch relevant sind.

Zeugnisse

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