05.09.2023

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Was passiert nach dem Tod? Ansichten der verschiedenen Religionen

Alle Religionen versuchen zu erklären, was mit den Menschen nach dem Tod geschieht.

Natürlich ist dies eine Frage des Glaubens oder Nichtglaubens, die von der Wissenschaft weder bewiesen noch widerlegt werden kann.

Interessanterweise geben die Religionen jedoch sehr unterschiedliche Antworten auf die Frage, was mit den Menschen am Ende ihres Lebens geschieht.

Selbst das Judentum, das Christentum und der Islam, die zum abrahamitischen Zweig der monotheistischen Religionen gehören, haben unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema.

Und natürlich bietet der Buddhismus eine völlig andere Version.

Was erwartet den Menschen laut diesen vier Religionen nach dem Tod?

Im Judentum gibt es kein Konzept von Himmel und Hölle. Man glaubt, dass sich die unsterbliche Seele am Ende der irdischen Reise irgendwo im Jenseits befindet, das in der Bibel und im Talmud nicht eindeutig definiert ist.

Es heißt, dass die Seele nur dort die Nähe, die Güte und das Licht Gottes spüren kann. Gemäß der Religion wird eine Person nach dem Ergebnis ihres Lebens beurteilt, aber es wird nichts über die Folgen des Lebens nach dem Tod gesagt. Man glaubt, dass sich irgendwann in der Zukunft die Seelen der Gerechten erheben und auf die Erde zurückkehren – z. B. im Buch Daniel – und dass alle im Buch erwähnten Personen gerettet und auferweckt werden.

Das Judentum hat eine sehr rigide Haltung gegenüber dem Tod. Es verbietet, an den Tod zu denken oder sich ihm in irgendeiner Weise zu nähern. Der Talmud sagt, dass richtiges Handeln, die Einhaltung religiöser und moralischer Regeln, nicht aus der Angst vor dem Tod und der Strafe resultieren darf. Sie darf nur aus dem Gefühl heraus entstehen, dass es das Richtige ist und getan werden muss.

Religiöse Juden betonen, dass dies der Grund ist, warum das Leben nach dem Tod in den heiligen Texten nicht beschrieben wird: Damit niemand sein Leben in Erwartung einer zukünftigen Strafe oder Belohnung aufbaut.

Das Christentum bietet eine ganz andere Erklärung.

Johannes Chrysostomus machte seine Einstellung zum Tod deutlich: Er riet, immer an den Tod zu denken, ihn aber nie zu fürchten, denn aus christlicher Sicht sind die Schwierigkeiten des irdischen Lebens nur eine Prüfung, eine Vorbereitung auf das jetzige Leben und das Leben nach dem Tod.

Die Religion definiert Himmel und Hölle als zwei Versionen der ewigen Existenz der Seele.

Sünder und Ungläubige kommen in die Hölle. Die christliche Tradition neigt dazu, die Hölle detailliert zu beschreiben, einschließlich der Folterungen und Bestrafungen. Die verschiedenen Zweige des Christentums haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was die Menschen nach dem Tod erwartet.

Der Katholizismus beschreibt das Fegefeuer zum Beispiel als vorübergehende Strafe für Sünder, die noch nicht vollständig gefallen sind. Das Paradies wird weniger detailliert beschrieben. Elysium, wo die Seelen ruhen, Wolken, Blumenfelder und Gärten: Diese bruchstückhaften Beschreibungen bilden die christliche Vorstellung vom Paradies.

Der Islam betrachtet wie das Christentum das Paradies und die Hölle als zwei Wege für die Seele nach dem Tod.

Die Religion beschreibt die Hölle auf ähnliche Weise wie das Christentum, legt aber mehr Wert auf die Erzählung vom Paradies. Vier ewige Gärten und vier Flüsse. Farben aus Gold, Silber und Marmor.

Jeder hat eine Ecke nach seinen Verdiensten. Alle teilen das gleiche Alter und überall herrschen Frieden und Überfluss. An sitzenden Tischen sitzen die Weisen in grünen Roben mit kostbaren Stoffen und genießen Wein und Essen ohne Konsequenzen.

Doch selbst die Besten der Besten hatten die Gelegenheit, Allah zu begegnen. Als Ibn Abbas, der Vater des Islam, nach der Farbe des Paradieses gefragt wurde, antwortete er, dass das Paradies wie der Himmel vor Sonnenaufgang sei.

Die Buddhisten glauben, dass die Seele ständig wiedergeboren wird. Für sie gibt es daher keinen Grund, den Tod zu fürchten: Er ist nur der Beginn eines neuen Lebens. Andererseits glauben Buddhisten, dass das Ende der physischen Existenz etwas Gutes ist: das Durchbrechen der Ketten der Reinkarnation und die Transzendenz der Materie, die als Nirwana bezeichnet wird.

Zeugnisse

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